Es ist kein Geheimnis, dass die Zusammenarbeit von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit US-Präsident Barack Obama oft sehr eng und vertrauensvoll war. Er hat sich ja auch mehrfach mit höchstem Respekt über die Kanzlerin geäußert. Dass er jetzt zum sechsten Mal als Präsident nach Deutschland kommt, ist ebenfalls ein Zeichen der Hochachtung sowohl für unser Land wie auch für die Kanzlerin, schreibt Michael Grosse-Brömer im Kommentar der Woche.
„Man muss allerdings auch einräumen, dass Obama nicht alle Hoffnungen, die man in ihn setzte, erfüllt hat. So war es nicht besonders klug, gegenüber dem syrischen Präsidenten Assad von einer „roten Linie“ zu sprechen und dann, als Assads Armee diese Linie mit dem Einsatz von Giftgas überschritten hatte, nicht zu reagieren. Wie wir in Syrien, aber auch anderswo sehen, wird die Welt nicht unbedingt besser und friedlicher, wenn sich die USA aus Konflikten heraushalten.
Katastrophenszenarien müssen nicht zwangsläufig eintreten
Manche Äußerungen von Donald Trump im Wahlkampf haben auch mich sehr geärgert. Jetzt empfehle ich allerdings, erst einmal abzuwarten, welche konkreten politischen Entscheidungen er treffen wird. Seine Statements nach der Wahl deuten ja immerhin auf eine gewisse Mäßigung hin. So wie sich die Euphorie nach Obamas Wahlsieg vor acht Jahren als etwas übertrieben herausgestellt hat, müssen auch die aktuellen Katastrophenszenarien nicht zwangsläufig eintreten. Als Geschäftsmann musste Trump pragmatisch sein. Daher habe ich eine gewisse Hoffnung, dass er auch als Präsident pragmatisch handeln und auf die Ratschläge erfahrener Berater hören wird.
USA bleiben wichtigster Partner
Nicht zuletzt aufgrund unserer Politik ist Deutschland ein politisch stabiles und wirtschaftlich starkes Land. Wir können Präsident Trump und seiner Mannschaft ebenso offen wie selbstbewusst gegenübertreten. Auf Grundlage der gemeinsamen Werte, die Angela Merkel in ihrem Glückwunsch an Trump zu Recht erwähnt hat, kann es auch mit der neuen US-Regierung eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit geben. Amerika war, ist und bleibt unser wichtigster Partner außerhalb der EU.“
Quelle: CDU/CSU Fraktion im Deutschen Bundestag (Link)